Ein kleines Schloss in Mehlem wird nach Gründung der Bundesrepublik 1949 zum Dienstsitz des US-Hochkommissars. Einst gehört es der Kölner Bankiersfamilie Deichmann, die in der Au seit 1836 ihren Sommersitz am Rhein hat und den dortigen Gutshof 1911 umbauen lässt. Nun wird „Schloss Deichmannsaue“ Dienstsitz des Hohen Kommissars John Jay McCloy. Für Mitarbeiter des „High Commissioners of Germany“ (HICOG) entsteht nebenan ein moderner Erweiterungsbau mit 21.000 Quadratmetern Bürofläche.
Für die Familien der HICOG-Angehörigen wächst in Plittersdorf unterdessen eine Siedlung aus dem Boden. „Klein Amerika“ nennt sie der Reiseführer Baedeker 1953. Die Wohnblöcke hätten alle einen elektrischen Herd, Kühlschrank und „heißes Wasser dauernd zur Verfügung“: „Zu der Siedlung gehören ferner eine Ladenstraße, … eine im Pavillonstil angelegte Schule, eine Sporthalle mit Schwimmbad, sowie ein Klubhaus, Restaurant und Kino.“
Die Tage der HICOG sind jedoch gezählt. Bereits im Mai 1952 verständigen sich alle drei Hohen Kommissare – der amerikanische, der britische und der französische – bei einer zweitägigen Sitzung auf „Schloss Deichmannsaue“ auf die Details eines Vertrags mit der Bundesregierung; auch Konrad Adenauer kommt zu diesem Anlass ins Schloss.
Der „Deutschlandvertrag“, der am 26. Mai 1952 im Saal des Bundesrats unterzeichnet wird, ebnet den Weg zum Ende des Besatzungsstatuts und tritt 1955 auf dem Umweg über die „Pariser Verträge“ in Kraft. In der Folge zieht das Büro der „Alliierten Hohen Kommission“ bereits 1952 vom Petersberg hinunter in Block drei des HICOG-Gebäudes.