Im Frühjahr 1935 findet Adenauer im rechtsrheinischen Rhöndorf eine Bleibe. Er wohnt mit seiner Familie in der Löwenburger Straße zur Miete. Allerdings muss er Frau und Kinder nach der Ausweisung aus dem Regierungsbezirk Köln im Sommer 1935 wieder verlassen.
Abermals kommt er in Maria Laach unter und in einem Priester-Erholungsheim in Unkel. Im April 1936 kehrt er zu seiner Familie nach Rhöndorf zurück. Kurz vor Weihnachten 1937 bezieht man einen Neubau am damaligen Zenningsweg 8 – es ist das Haus, in dem Adenauer auch als Bundeskanzler lebt und 1967 stirbt.
Aber vorerst sind die Zeiten dramatisch: Im August 1944 lässt das NS-Regime Adenauer verhaften. Er wird ins Kölner Messelager gebracht, kann entkommen, versteckt sich im Westerwald, wird wieder verhaftet und bis November im Gefängnis Brauweiler festgehalten.
Zurück in Rhöndorf, beobachtet Adenauer im März 1945 die Ankunft der Amerikaner: „In meinen Garten fielen zwölf amerikanische Granaten, drei von ihnen trafen mein Haus an der Vorderseite und richteten erhebliche Zerstörungen an, während die Rückseite des Hauses deutsches Granatfeuer vom rechten Rheinufer her erhielt.“
Die Familie sucht gemeinsam mit drei entflohenen französischen Kriegsgefangenen tagelang Schutz im Keller hinter dem Haus. Kurz danach bringen die Amerikaner Adenauer im offenen Jeep über Bonn, den Geburtsort seines Vaters, ins furchtbar zerstörte Köln. Er soll wieder Oberbürgermeister von Köln werden, was allerdings nach wenigen Wochen scheitert.
Erster Kanzler der Bundesrepublik Deutschland ist Adenauer umso länger: von 1949 bis 1963.
Über sein Haus in Rhöndorf, in dem Adenauer 1967 im Alter von 91 Jahren stirbt, sagt die Historikerin Corinna Franz, Geschäftsführerin der Gedenkstätte: „Hier wurde die Politik gedacht und in Bonn gemacht.“
Dieser Ort ist Teil der Tour Kanzlerweg.